Der größte Schritt bei der Planung für das Trainingslager war, neben der Ferienhaussuche, die Essensplanung. Die ersten Ideen waren schnell gesammelt und einige Teammitglieder hatten den Wunsch geäußert mal wieder eine frische Bratwurst zu stopfen. Sebo der Bratwurst-Chef wollte sich aber nicht mit einer schnöden Bratwurst zufrieden geben und hatte sich in den Kopf gesetzt einen 57cm Kugelgrill mit einer riesen Bratwurstschnecke zu füllen. Ersten Abschätzungen zu Folge hätte so eine Wurst mindestens fünf Kilogramm und es gab im Team Vorbehalte, ob wir nicht stattdessen mehrere Wurstvariationen testen sollten. Es folgten lange Diskussionen aber so richtig wollte Sebo sich nicht überzeugen lassen. Widerwillig stimmte er im Vorfeld des Wochenendes mehreren unterschiedlichen Sorten zu – nur um dann während des Trainingslagers erneut auf der Riesenwurst zu beharren! Irgendwann hatte er das restliche Team überzeugt und somit ging es am Samstag Nachmittag an die Produktion einer Riesenbratwurstschnecke nach Pfälzer Art.
Im Rausch des Rippchensiegs (oder durch den Schlafmangel den das frühe Aufstehen verursacht hat) hatte Simon zu früher Morgenstunde den ganzen Schweinenacken für das Pulled Pork auf den Grill geworfen. Eigentlich war die Hälfte für die Wurstproduktion eingeplant und somit mußte erst mal neues Fleisch her, bevor der Fleischwolf angeworfen werden konnte. Niels erbarmte sich und nach einem kurzen Besuch im nächsten Supermarkt war die ohnehin schon große Fleischmenge im Kühlschrank um weitere Kilos angewachsen.
Gegen Mittag gingen Sebo und Alexis mit vollem Tatendrang ans Werk und das Brät für die Wurst wurde nach und nach hergestellt. Der Fleischwolf leistete gute Arbeit und schon bald waren diverse Schüsseln und Töpfe bis an den Rand gefüllt. (Das verwendete Rezept stammt übrigens aus der BEEF!-Ausgabe zum Thema Wurst.) Jetzt stand aber die heikle Aufgabe des Stopfens an und da wurde weitere Hilfe benötigt. Mit vier Leuten wurde synchron gestopft, gedreht, gefüllt und gekurbelt und nach einer guten halben Stunde lag die Wurst grillbereit auf dem Rost.
Die Grills liefen ja eh schon seit dem Morgen und wir hatten die Qual der Wahl. Die Entscheidung fiel auf eine Weber-Kugel die schon einige Zeit vorher eingeheizt worden war und jetzt eine mittlere bis niedriger Hitze hatte. Die Wurst war nicht wirklich einfach zu transportieren und wir wollten Hektik am Grill durch eine zu Hohe Hitze vermeiden. Das Brutzeln konnte beginnen und schon nach kurzer Zeit waren wir in dicke Rauchschwaden vom heruntertropfenden Fett eingehüllt.
Nach einer knappen Viertelstunde sah die Wurst bereits gut gegart aus, einfach umdrehen ging aber nicht so leicht. Zur Kontrolle der Bräunungsstufe mußte der Rost vom Grill gehoben werden und die Wurst mit Hilfe einer Taschenlampe von unten begutachtet werden. Nachdem die Entscheidung zum Drehen getroffen wurde, kam ein zweiter Grillrost zum Einsatz. Sebo bekam die Aufgabe die Wurst eingepackt zwischen den beiden Rosten zu drehen. Die Spannung stieg kurzzeitig aber als Fachmann konnte Sebo die Wurst gekonnt auf die Seite drehen. Nach weiteren 15 Minuten auf dem Grill wurde dann der Tisch gedeckt und die Wurst war zum Verzehr bereit.
Durch den eifrigen Einsatz des gesamten Teams wurde die Wurst Schritt für Schritt dezimiert aber nach der Hälfte war einfach Schluss. Alle waren vollgestopft und hingen rund um den Tisch in den Seilen. Wie vorher vermutet war Wurstmenge zu groß für 6 Leute aber allein für das breite Grinsen auf Sebos Gesicht hat sich die Produktion gelohnt.
Bleibt nur noch die Frage wo sich die Fahrradfahrer versteckt haben. Am Vormittag bekamen wir mehrfach Applaus von einer Gruppe Radfahrer die eine Tour durch die Bauernschaft unternommen hat. Bei jeder Vorbeifahrt gab es Fragen ob das Essen schon fertig sei – als wir aber jede Menge Bratwurst zu verteilen hatten war die Gruppe wie vom Erdboden verschwunden. Unser Vermieter hat dann aber später noch tatkräftig beim Essen der Wurst unterstützt.