Das Wohnzimmer von Stefans Eltern war vor über 10 Jahren Schauplatz einiger, inzwischen legendärer, Cocktailparties. Durch Stefans Lust mal wieder eine ordentliche Feier zu veranstalten und der Tatsache, dass das elterliche Domizil urlaubsbedingt zur Verfügung stand, kam es vor zwei Wochen zu einem Revival. Ein Großteil der ursprünglichen Gäste fand sich wieder ein, um die alten Zeiten aufleben zu lassen – und natürlich um leckere Getränke zu schlürfen.
Da Cocktails alleine heutzutage aber nicht mehr ausreichen, um eine feierwütige Meute ins Haus zu locken, musste natürlich auch die ein oder andere Speise vom Grill aufgetischt werden. Den Anfang machte ein Berg Rippchen aus dem Smoker, um den ersten Hunger der Gäste zu stillen. Da Stefan als Gastgeber reichlich eingespannt war, übernahm übrigens Sebo die Rolle des Grillmeisters und wirbelte auf der Terasse herum.
Zur weiteren Sättigung wartete ein 12 Zoll Dutch Oven prall gefüllt mit Schichtfleisch aus Schweinenacken, Speck und Zwiebeln auf die Gäste. Im zweiten Smoker lag noch gefülltes Schweinefilet im Schinkenmantel und der eigentlich Star des Abends: ein Entrecote-Brocken von rund 8 Kilogramm. Scharf angegrillt und dann etwa 4 Stunden auf dem Smoker gar gezogen, war der Braten unglaublich zart und würzig. Zum Glück muss man sagen – mangels eines Bratenthermometers wurde die Bestimmung des Garzustands zum Glückspiel. Hätte man mich vorher gefragt, ob ich ein Entrecote ohne Thermometer grillen würde, hätte ich wohl eher den Vogel gezeigt. Einen dicken Braten per Daumendruckprobe abzuschätzen ist viel zu ungenau und ein solch schönes Stück Fleisch durch Übergaren zu verhunzen wäre auch eine Schande. Da das Fleisch aber schon auf dem Grill lag als wir das fehlende Equipment bemerkten, mussten wir es halt irgendwie anders hinkriegen. Das nahezu perfekte Ergebnis hat uns dann auf jeden Fall umgehauen. Wir haben den Gargrad super hingekriegt – mit Thermometer wäre es wahrscheinlich ein oder zwei Grad früher vom Grill gekommen – und die Meute ist drüber hergefallen.
Im Laufe des Abends haben die Gäste immer wieder den ein oder anderen Happen zu sich genommen und am Ende waren gut 16kg Fleisch mit etwas mehr als 30 Personen vertilgt. Cocktails wurden natürlich auch einige gemixt und getrunken – bis irgendwann die Getränke nur noch freihändig zusammen gestellt wurden. Ob es an der Wirkung des Alkohols oder an den mittlerweile unkenntlich gewordenen Rezepten gelegen hat, sei mal dahin gestellt…