Am Wochenende findet das 1. Ruhrpott BBQ mit rund 80 Teams auf der Trabrennbahn in Gelsenkirchen statt. Bei so einer großen Anzahl an Teams aus ganz Europa und den USA ist starke Konkurrenz vorprogrammiert und ausserdem wird das Ganze auch noch unser erster Wettkampf nach KCBS-Regelwerk. In den letzten Wochen musste also fleissig trainiert werden, damit Rippchen, Hühnchen, Pulled Pork und Beef Brisket auch vernünftig gelingen.
Start in den frühen Morgenstunden
Die beiden Kategorien der ganz langen Grillsorte habe ich einem kombinierten Testlauf unterzogen: Beef Brisket und Pulled Pork kamen gemeinsam bei rund 110 Grad früh morgens auf den Grill und wurden bis kurz vor Mitternacht langsam thermisch veredelt. Am Vorabend wurden die Schweineschulter aus der Metro und das Brisket vom Estilo Argentino aber noch pariert und mit zwei unterschiedlichen Dry Rubs eingerieben.
Morgens um 6 wurde dann der Smoker angefeuert und das Fleisch aus dem Kühler geholt. Um Viertel vor 7 war der Grill dann auf Temperatur und das Fleisch konnte es sich auf dem Grillrost bequem machen.
Innerhalb der ersten 4,5 Stunden kletterte die Kerntemperatur vom Brisket relativ flott bis auf rund 60 Grad, nur um dann ewig lange in einer massiven Plateuaphase hängen zu bleiben. Über mehrere Stunden war trotz ziemlich konstanter Grilltemperatur eigentlich gar kein Fortschritt zu erkennen und auch das Einpacken in Backpapier hatte nur mäßig Erfolg.
Nach 14 Stunden auf hatte ich dann irgendwann keine Lust mehr und habe zur Alufolie gegriffen und beide Fleischstücke eingepackt – es wurde mir einfach irgendwann zu bunt und ich hatte Hunger. In Folie eingeschlagen kletterte die Kerntemperatur dann stetig auf die gewünschten 92 Grad und nach 17 Stunden kam erst das Brisket und eine halbe Stunde später das Pulled Pork vom Grill. Nach einer Ruhephase von rund einer halben Stunde wurde angeschnitten bzw. angepullt.
Anschnitt!
Das Brisket war von Geschmack und Zartheit absolut tauglich für den Wettkampf und der relativ einfache Rub mit hauptsächlich Salz und Pfeffer unterstützt super den Rindfleischgeschmack. Das Pulled Pork war schön saftig, hatte bei der Kruste aber noch einiges an Nachholbedarf. Der Rub für das Schwein war ein Versuch ohne Paprika auszukommen, dadurch hat aber leider die Farbe und die Festigkeit der Kruste etwas gelitten. Geschmacklich war der Pfefferanteil auch etwas zu dominant, ein bisschen Feintuning an der Würzmischung ist also noch von Nöten.
Die Turn-in Box nach KCBS-Art ist aber nochmal ne ganz andere Hausnummer. Es ist erstaunlich wie viel Petersilie man zum Füllen einer Box braucht… Es wird wohl einiges an Grünzeug im Einkaufskorb landen. Alles in allem bin ich mit den Testläufen aber zufrieden und bin gespannt, wie meine beiden Longjobs im Wettkampf abschneiden werden.